Sommerlager 2003 – Wir sind wieder zuhause!

Unser Sommerlager ist zuende und wir haben 14 tolle Tage miteinander verbracht. Lest in unseren Tagesberichten, was wir so gemacht haben und schaut euch die Fotos an.

Sommerlager Tagesberichte

Hier nun die Tagesberichte aus dem Sommerlager 2003 in Niex, Mecklenburg-Vorpommern.

[inspic=533,right,fullscreen,200,:Artikel]Mittwoch, 30.7. – Vortour gestartet

Alex, Mira, Jule und Kerstin sind seit heute Mittag mit dem Vortour-Bulli unterwegs Richtung Meck-Pomm. Vor Bremen kamen sie auch schon in den ersten Stau. Das konnte ihnen aber die Laune nicht vermiesen. Gegen Abend werden sie Niex und unseren Lagerplatz erreichen.

Donnerstag, 31.7. – Erstes Zelt steht

[inspic=539,left,fullscreen,200,:Artikel]Die Vortour hat sich gemeldet. Das erste Zelt steht. Das Wetter in Niex ist prima. 35 Grad, angenehmer Seewind. Erste Einkaufsmöglichkeiten wurden ausfindig gemacht und über Rabatte verhandelt. Es wurde festgestellt, dass Niex doch etwas größer ist, als bei der ersten Lagerplatzbesichtigung im März: Es gibt noch eine (!) Parallelstraße. Außerdem hört kurioser Weise direkt nach dem Ortseingangsschild „Niex“ die befestigte Straße auf. …

Großeinkauf

Das Einkaufsteam hat heute den Großeinkauf für das Sommerlager durchgeführt. Die grundlegenden Lebensmittel für die 80 Lagerteilnehmer sind somit eingekauft. Es kann also übermorgen losgehn!

Freitag, 1.8. – LKW voll Gepäck unterwegs nach Niex

So. Nun ist der letzte Schritt vor dem Lager vollbracht. Die Eltern haben das Gepäck unsere Kids zur Realschule gebracht und das gesamte Gepäck sowie unser Zeltmaterial ist im LKW verstaut. Der LKW ist bereits unterwegs nach Niex und wird heute Nacht dort ankommen. Die Aufregung steigt, alle sind kribbelig und freuen sich auf den Start ins Lager. Der Countdown läuft – nur noch wenige Stunden, dann sind auch wir unterwegs nach Mecklenburg-Vorpommern.

Wir hoffen, dass uns unsere Internetverbindung im Lager nicht im Stich lässt, damit wir euch (möglichst) täglich mit aktuellen Fotos und Infos versorgen können. Daumendrücken!

Samstag, 2.8. Wir sind alle gesund und munter in Niex angekommen!

[inspic=534,right,fullscreen,200,:Artikel]4:30 Uhr. An der Realschule treffen unsere 60 Kinder mit ihren Eltern ein. Kein Packstress zu spüren, weil das Gepäck schon mit dem LKW um 2:30 Uhr in Niex angekommen ist. Dann kommt der Bus. „Boa, das ist ja ein Doppeldecker, cool!“. Die Kids suchen sich ihre Plätze im Bus aus und stürmen direkt oben die ersten Reihen. Aber 60 Mann in der ersten Reihe geht leider nicht. 🙂

5:30 Uhr Abfahrt. Es geht los, der letzte Blick zu den Eltern, winken und auf Wiedersehen in 14 Tagen. Der Busfahrer (suuuupernett!) begrüßt die Kinder „Hi Kids! Ich bin Rudi Soundso, aber sagt einfach Rudi zu mir …“ Auf der Fahrt gibt es viele Staus auf der A1 und die Fahrt verlängert sich um ein paar Stunden.

[inspic=538,left,fullscreen,200,:Artikel]15:20 Uhr Ankunft in Niex. Der Bus erreicht Niex und tatsächlich: direkt am Ortseingang hört die asphaltierte Straße auf und fängt direkt am Ortsausgangschild wieder an. Außerdem müssen wir eine unwegige Umleitung fahren, weil die Bäume am Straßenrand zu tief herunterhängen.

Die Vortour empfängt uns herzlich. Sofort wird mit dem Aufbau der Zelte begonnen. „Ich will aber nicht mit XY im Zelt schlafen.“ – „Aber der gehört doch zu deinem Trupp und als Trupp hält man zusammen …“ Nach einigen Schlafplatzwechseln sind dann alle zufrieden und haben ihre Zelte eingerichtet. Dann gibt es traditionell Ravioli als erstes Essen im Lager. Am Abend gibt es die erste Lagerfeuerrunde und Alex und Kerstin eröffnen das Lager und erklären die Lagerregeln.

Später fallen Kinder und Leiter nach einem anstrengenden und langen Tag müde in die Federn.

Sonntag, 3.8. Aufbau- und Badetag

[inspic=542,right,fullscreen,200,:Artikel]9:00 Uhr. Trööööööööööt. Mit der Lagertröte wird das gemeinsame Frühstück eröffnet. Nach dem Essen gibt es eine Vorstellungsrunde und anschließend werden die Lager-Patenschaften eingeteilt. Jeder Wölfling bekommt einen älteren Pfadi als Paten für kleinere Fragen und Sorgen. Anschließend werden in den Trupps Kornetts (sowas wie Klassensprecher der Trupps) gewählt und die erste Kornettrunde wird abgehalten.

Nachmittags geht es dann das erste Mal zur Warnow – der Fluss in der Nähe des Lagerplatzes – zum Schwimmen. Die Abkühlung können wir bei dem heißen, sonnigen Wetter auch gut gebrauchen. Anschließend machen die Kids Ballspiele, suchen Holz im Wald, hacken es passend fürs Lagerfeuer, malen oder schreiben Briefe für unsere Lagerpost. Dazu steht am Infozelt ein Briefkasten, der mehrmals täglich geleert wird.

Morgen erwartet uns dann die Lagerolympiade… mehr davon später!

Montag, 4.8. Lagerolympiade, Wasserschlacht

[inspic=545,left,fullscreen,150,:Artikel]Eins vorweg: Den Kindern geht es durchweg gut. Nur wenige Insektenstiche, die von Anja und Stöpsel liebevoll mit Salbe versorgt werden. Die Stimmung ist prima, kaum Streitereien. Das Essen ist lecker. Keine Wolken, Sonne pur, aber ausreichend Schattenplätze!

Nach dem Mittagessen: Die Kids haben sich gestärkt und Rocky trommelt alle Athleten zusammen, denn gleich startet die Lagerolympiade. Jeder bekommt einen Laufzettel, auf dem die Leiter stehen, die die einzelnen Disziplinen anbieten. Dann geht es los, die Kids stürmen die Posten. Dort können sie auf unterschiedlichste Art ihre Kräfte messen. [inspic=547,right,fullscreen,150,:Artikel]Als Posten gibt es: Sackhüpfen, Spuckrohrschießen, Teebeutelweitwurf mit Mogeln, Erbsenschlagen, Erbsenschätzen, Nudeltauchen, Entenlauf, Fernglaslaufen, Apfeltauchen, Elefantenrennen, Ringewerfen, Wasserbombenernten, Geruchstest, Hörmemory, Dosenwerfen und Kartenschnipsen. Gegen Ende der Olympiade entwickelt sich dann eine riesige Wasserschlacht, als die Kids die gefüllten Wassertonnen bemerken, die die Leiter heimlich auf dem Lagerplatz verteilt haben. Die Abkühlung tut allen – sowohl Leitern als auch Kinder – richtig gut, denn die Sonne meint es ausgesprochen gut mit uns.

Abends an der Lagerfeuerrunde gibt es dann die Siegerehrung. Es werden jeweils die ersten drei Plätze von jedem Trupp geehrt und sie können sich einen Preis aussuchen. Für alle anderen durchtrainierten Athleten gibt es einen süßen Betthupferl. Jeder bekommt natürlich auch eine Urkunde.

In der Nacht gibt es die ersten Nachtwachen. Auf Wunsch der Kinder dürfen auch sie an der Nachtwache teilnehmen.

Dienstag, 5.8. Sonne pur! Bunter Tag

[inspic=553,left,fullscreen,200,:Artikel]Sonne, Sonne, Sonne. Wir werfen unser geplantes Programm über den Haufen, da man bei diesem extremen Sonnenwetter keine großen Actionspiele machen kann. Endlich können wir Bauholz aus dem Wald schlagen und unseren Bannerturm errichten. Diesmal ist es erstmals seit mehreren Jahren keine Konstruktion mit vier Pfosten und Plattform mehr, sondern ein großes Dreibein. Er macht echt was her und das besondere: er braucht nicht abgespannt zu werden. Die Kids entspannen sich den ganzen Tag, machen kleinere Spiele, wie Karten- oder Ballspiele und Anja bietet Snoozeln in der „Chill-out-Jurte“ an.

[inspic=556,right,fullscreen,150,:Artikel]Zur Abkühlung geht es wieder zur nahegelegenen Warnow. Gegen Abend wird das Lagerfeuer entzündet und Ede brät traditionell über der Feuerstelle seine Bratkartoffeln. Die Kids stellen sich mit dem vollen Teller in der Hand direkt wieder an der Schlange an. Hmmm, Lecker. Anschließend gibt es dann die Feuerrunde mit Gesang und Gitarrenbegleitung durch Dany.

Wir waren wohl so sehr abgelenkt, dass uns in diesem Moment unser Banner geklaut wurde. Helle Aufregung, die Leiter sammeln sich, besprechen sich, die Kids sind nervös „ohh nein, unser Banner“. Die älteren Pfadis werden dazugerufen und dann nehmen mehrere Gruppen die Verfolgung der Bannerklauer auf. [inspic=544,left,fullscreen,200,:Artikel]Mit den Kids wird zur Ablenkung weiter am Lagerfeuer musiziert. Später dann die Erlösung: „Das Banner ist wieder da“, aber die Angreifer sind geflohen. Benjamin und Böhnie bitten für die nächsten Überfälle um sprintstarke Unterstützung. Dann wird noch der Geburtstag von Michael und Sven Dirkmann gefeiert und viel über den Überfall gesprochen.

Mittwoch, 6.8. Schönstes Zelt und Iron Scout.

[inspic=561,right,fullscreen,200,:Artikel]Auch im Zeltlager gehört das „Zimmer“-aufräumen zur Tagesordnung. Denn mittlerweile klagen mehrere Kinder über das mysteriöse „Ich-find-meine-Sachen-nicht-mehr“- Monster. Kurzerhand wird daraus ein Schönstes-Zelt-Wettbewerb gemacht und die Kids beginnen mit dem Aufräumen und Verschönern der Zelte. Kleinere Lagerbauten wie Schuhständer, Vorzelte, kleine Bannertürme, Selbstgemachte Mülleimer und vieles Mehr beschäftigen die Kinder. Dann geht die strenge Juri um und kontrolliert alle Zelte. Die Zelte sehen ganz passabel aus, aber in den verschlossenen Taschen herrscht erfahrungsgemäß Chaos. Die großen werkeln weiter am Bannerturm. Immer wieder werden die neusten Konstruktionsideen besprochen: „Wie wär’s mit einer Kothe oben auf der Plattform“.

[inspic=569,left,fullscreen,200,:Artikel]Abends organisieren wir spontan einen Hindernissparcour am Lagerplatz mit Schlammpfütze, Hürden aus Tischen und Bänken, Klimmzügen, Sprintstrecke, und und und. Später wird er den Namen „Iron Scout“ bekommen. Die Großen legen sich richtig ins Zeug, vielleicht auch um den Mädels zu imponieren. Doch womit keiner gerechnet hat, die Mädels machen sogar selbst mit. Wie sich später herausstellt, schneiden sie sogar besser ab als viele Jungs.

Erschöpft von den Strapazen geht es nach der Lagerfeuerrunde ins Bett. Während der Nachtwache werden die tollkühnsten Abwehrstrategien für Überfälle ausgedacht. Von „Bannerturm automatisch in den Boden runterfahren“ bis „Bannerturm umkippen und mit Rollen versehen verstecken“ ist alles dabei. „Jetzt hab ich’s!“ sagt Jan, „wir mauern den ganzen Bannerturm ein, hängen große Boxen auf, und wenn die Überfäller da sind, spielen wir nonstop BigBrother-Hits.“ Jaja, wir sind schon richtig fieß…

Donnerstag, 7.8. Stafette mit Orientierungslauf

[inspic=571,right,fullscreen,200,:Artikel]Nach dem Frühstück herrscht Aufregung. Heute soll endlich die Stafette stattfinden. Die Gruppeneinteilungen werden vorgelesen und die Gruppen beginnen mit der Vorbereitung. Die Leiter der konkurrierenden Gruppen veräppeln sich gegenseitig und heizen die Stimmung an. Jeder will gewinnen. Dann geht es los. Die Gruppen bekommen eine Karte und müssen ihren Standort bestimmen. Zu den Posten kommen sie nur, wenn die mit der genannten Gradzahl und Entfernung den richtigen Punkt auf der Karte finden. Und so starten im Viertelstundentakt die acht Gruppen. Zuvor müssen sie aber noch auf Zeit Kartoffeln schälen und nehmen somit auch dem Küchenteam ein bisschen Arbeit ab.

Beim ersten Posten gibt es das beliebte Löffelspiel. Hier muss ein Löffel, an dem ein langes Band befestigt ist, durch die Kleidung der gesamten Gruppe gesteckt werden. Oben rein, unten raus, unten rein oben raus und beim nächste so weiter. So verknotet muss die Gruppe dann auch noch einen kurze Strecke laufen. Gar nicht so einfach. Es gibt die nächsten Koordinaten für den nächsten Posten und weiter geht’s.

[inspic=572,left,fullscreen,200,:Artikel]Am Posten zwei wird es mehlig. Denn hier heißt es Stille Post mit verschärften Bedingungen. Der Flüsternde bekommt zuvor einen Löffel Mehl in den Mund. Dies hat zur Folge, dass die Gruppen schneeweiß beim nächsten Posten ankommen werden. Dieser liegt aber an einem See und somit ist das Mehl beseitigt. Außerdem gilt es in einem Staffellauf mit einem löchrigen Gefäß in kürzester Zeit möglichst viel Wasser zu transportieren.

[inspic=574,right,fullscreen,150,:Artikel]Der nächste Posten bietet endlich etwas Schatten, denn er liegt an einem kleinen Waldstück. Dort muss die Gruppe mit einer selbstgebastelten Notbrücke aus Seilen von einem Baum zum nächsten gelangen. Hier zeigt sich, dass die einfachen Lösungen einfach die besseren sind. Viele Gruppen nutzen die kleinen Pausen an den Posten auch dazu den Laufzettel zu bearbeiten. Dort gibt es einige Quizfragen und ein Gedicht oder Lied muss her.

[inspic=575,left,fullscreen,200,:Artikel]Den lange Weg von über 10 km schaffen selbst die kleinen fast mühelos, denn immer wieder gibt es an den Posten weitere lustige Aufgaben zu lösen. Z.B. Toastbrotessen, Gegenständememorie und Kröte aufbauen. Zum Abschluss muss die Gruppe dann noch die Warnow überqueren und zwar schwimmend. Erwartungsgemäß erfreute dies aber die Gruppen, sie genossen die Abkühlung.

Müde von dem erlebnisreichen Tag fallen alle früh in die Betten. Doch einer gönnt uns den Schlaf nicht: Daniel Böckenkämper vom Stamm Selm. Wie (fast) jedes Jahr überfällt er unser Lager und versucht erneut – und natürlich erneut vergebens – unser Banner zu klauen. Aber schlafen können bei dem Radau trotzdem nur die Kleineren.

Freitag, 8.8. Juffi-Versprechen der Füchse

Eins steht fest. Dieses Sommerlager ist das mit Abstand sonnigste seit vielen vielen Jahren. Und somit gehört das tägliche Bad in der Warnow oder die Abkühlung unter dem Rasensprenger zum täglichen Pflichtprogramm.

Die Sieger des Schönsten Zelt-Wettbewerbs werden geehrt. Anschließend müssen die Verlierer (Black Panther) eine Lagerharke machen und alle anderen dürfen ihnen zeigen wo noch Müll liegt.

[inspic=580,right,fullscreen,200,:Artikel]Heute ist aber auch der wichtigste Tag der Füchse. Denn nach den langen Vorbereitungen wollen sie nun endlich Jungpfadfinder werden. Dazu gibt es noch mal eine letzte Trupprunde in der dem Versprechen der letzte Schliff gegeben wird. An der Lagerfeuerrunde ist es dann endlich soweit. Ein beeindruckendes Bild, 22 Füchse sitzen mit orangenen Halstüchern nebeneinander am Lagerfeuer. [inspic=581,left,fullscreen,200,:Artikel]Mit kleinen Rollenspielen werden die einzelnen Punkte des Versprechens verdeutlicht: Umweltschutz, Hilfsbereitschaft, Versprechen, Regeln beachten, Jungpfadfinder und Zusammenhalten. Nach zwei Anekdoten zu den Anfängen der Füchse von Gudrun und Rocky werden die blauen Halstücher an die Leiter überreicht, die sie den Füchsen umbinden. Stolz und glücklich gratulieren sie sich gegenseitig und fallen sich in die Arme.

Dann gibt es noch die Siegerehrung der Stafette und des Iron Scout-Parcours.

Samstag, 9.8. Juffitag, Lagerhochzeit und Bergfest

[inspic=584,right,fullscreen,200,:Artikel]Nach dem gestrigen Versprechen der Füchse gibt es im Lager nun 43 Jungpfadfinder, also fast die gesamte Lagermannschaft ist „blau“ (Farbe des Halstuchs!). Um die Weißen Tiger mal auf diese missliche Lager hinzuweisen, haben wir uns für alle Jungpfadfinder viele schöne Spiele ausgedacht, die man normalerweise nur auf Kindergeburtstagen spielt. Den Füchsen haben sie sichtlich gefallen, doch die Weißen Tiger mussten gestehen, dass sie doch eigentlich schon längst aus dem Alter raus sind. Und so war nach den Spielen die Freude auch groß, als die Weißen Tiger erfuhren, dass sie morgen in die Pfadfinderstufe wechseln werden.

[inspic=588,left,fullscreen,200,:Artikel]Für die vielen Lagerpaare ist heute außerdem der Tag der Tage. Denn heute wird geheiratet. Bis zum Mittag müssen die Heiratsanträge bei der Standesbeamtin Jule im Standesamt eingereicht sein. Nach dem Mittag werden die Vorbereitungen getroffen, alle machen sich schick, basteln Eheringe und suchen sich Trauzeugen. Das Standesamt wir hergerichtet. Dann versammeln sich die 14 Paare und die Festgesellschaft. [inspic=587,right,fullscreen,200,:Artikel]“Tam tam tadam …“ Der Standesbeamte Frank ruft nacheinander die einzelnen Paare mit den Trauzeugen auf und es werden die bekannte Sätze gesprochen. 26 mal heißt es dann „Ja, ich will“, denn bei einem Paar stellt sich Heiratsschwindel heraus. „Du bist also nur scharf auf mein Geld, oder was?!“.

„Sie dürfen die Braut jetzt küssen“ und die Küsschenrufe der Festgesellschaft ermutigen fast alle Paare zum Kuss vor der Menge. Abends gibt es dann das Bergfest mit Grillen und Kinderbowle.

Sonntag, 10.8. Wasserschlacht und Pfadi-Versprechen der Weißen Tiger

[inspic=590,left,fullscreen,150,:Artikel]Der neunte Tag und von Wolken und Regen keine Spur. Die Sonne scheint, wir sind braungebrannt und die Stimmung unter den Kids und Leiter ist prima. Die Leiter bewaffnen sich heimlich mit Wasserbomben und eröffnen nachmittags die Wasserschlacht, nachdem sich Kids und Leiter aus Tischen Festungen gebaut haben. Eine andere Gruppe ist wieder zur Warnow zum Baden gegangen. Die Weißen Tiger hingegen, haben sich zurückgezogen und sprechen intensiv über ihr Versprechen.

[inspic=593,right,fullscreen,200,:Artikel]Am Abend dann wird es feierlich. Die Weißen Tiger haben das Lagerfeuer entzündet, und bauen sich vor der versammelten Feuerrunde auf. Die selbstgemachten Fackeln erleuchten das selbstgemalte Trupp-Banner. Bevor die Weißen Tiger das Versprechen ablegen, übernimmt Jens Genehr die Moderation und führt in einer Talk-Runde mit allen Weißen Tigern durch die vergangenen Jahre. [inspic=594,left,fullscreen,200,:Artikel]Jeder hat Gelegenheit ein Resümee zu ziehen. Man merkt, dass die die Weißen Tigern von kleinen, frechen Miezekatzen zu einer starken Gruppe von stolzen Tigern herangewachsen ist. Die Leiter nehmen die Halstücher in Empfang und übergeben sie an ihre „Kinder“. Stolz wie Oskar fallen sie sich in die Arme, und ihnen wird von den Leitern und von den anderen Kindern gratuliert. Ihr seid ne starke Truppe! Dann wird noch kräftig gesungen.

Montag, 11.8. Strandtag am Lagerplatz

[inspic=597,right,fullscreen,150,:Artikel]Heute ist Strandtag ohne Strand angesagt. Eigentlich wollten wir heute mit den Kids zum Strand fahren, aber wir haben das Busunternehmen nicht erreicht. Daher bleiben wir am Lagerplatz und relaxen dort. Spontan wird sich gegenseitig massieren. Die Schaumstoff-Raketen fliegen hin und her. Bücher werden gelesen. Jedes bisschen Schatten wird ausgenutzt.

Während die Kinder abends mit Gudrun und Frank am Lagerplatz kegeln und Dosen werfen, fahren die Leiter nach Kessin und gönnen sich beim Bowlen eine Auszeit.

Dienstag, 12.8. Leiterrollentausch, Naturspiel, Nachtwanderung

[inspic=599,left,fullscreen,150,:Artikel]Am Dienstagmorgen hieß es für die „Kleinen“ (Bären und Füchse): „Wir sind die Leiter“. Denn sie haben mit den Leitern die Rollen getauscht. Nun sind sie mal verantwortlich für das Programm, das Zusammentrommeln der Kids und für das Zubereiten des Mittagessens. Und sie legen sich mächtig ins Zeug und errichten unter anderem einen Hindernisparcours mit Matschbahn, Tischen und Bänken – ganz so, wie ihn für die „großen“ am Mittwoch schon gab. Sie robben durch den Schlamm, rutschen die Seifenbahn hinunter und klettern über Tische und kriechen unter Bänken her. Es macht ihnen sichtlich Spaß.

[inspic=602,right,fullscreen,200,:Artikel]Nachmittags sind die Rollen dann wieder normal-verteilt und das Natur-Chaos-Spiel startet. Acht Gruppen flitzen über den Lagerplatz und suchen vorher verteilte Nummern. Ist die Nummer gefunden, muss eine Aufgabe gelöst werden. Für jede gelöste Aufgabe bekommen die Gruppen Buchstaben, die richtig zusammengelegt einen Lösungssatz ergeben, der sie zum versteckten Schatz führt. Allerdings müssen dazu am Ende alle acht Gruppen wieder zusammenarbeiten und finden gemeinsam einen großen Schatz aus der Schmackokiste.

[inspic=603,left,fullscreen,200,:Artikel]Am Abend startet dann unsere Nachtwanderung, alle müssen ganz leise sein. Entlang der Strecke sind Kerzen aufgestellt und in der Ferne sieht man geheimnisvolle Gestalten in schwarzen Gewändern, die nach und nach bedrohlich nahe kommen. Dann werden wir Zeugen einer satanistischen Hinrichtung. Über die Eisenbahnbrücke, die über die Warnow führt, müssen alle einzeln, wegen angeblicher Einsturzgefahr. Das kommt schon einer kleinen Mutprobe nahe, so ganz alleine in der Dunkelheit. Dann passiert, was ja passieren musste, drei von unseren Kids werden entführt und können erst später wieder befreit werden. Endlich zurück am Lagerplatz sind wir – Gott sei dank – wieder vollzählig. Und nun eine „gute“ Nacht.

Mittwoch, 13.8. Strandtag

[inspic=606,right,fullscreen,200,:Artikel]Heute geht es mit dem Bus an den Ostseestrand in Torfbrücke in der Nähe von Warnemünde. Für einige ist es das erste Mal an der Ostsee, aber das kühle Meerwasser tut allen gleichermaßen gut. Beim „Wilde Wurst“ im Wasser oder beim Federball am Land kommen wir richtig in Bewegung. Wer es ruhiger mag, baut Sandburgen oder lässt sich von den anderen im Sand einbuddeln. Unter dem Flying Tent gibt es Verpflegung – Obst, Joghurts, Brote und reichlich zu Trinken.

[inspic=607,left,fullscreen,200,:Artikel]Als wir aufbrechen wollen und gerade unsere Lagerharke am Strand hinter uns haben – wir wollen den Strand ja sauber hinterlassen – fängt es an zu stürmen. Zur gleichen Zeit geht es auf unserem Lagerplatz drunter und drüber. Der Wind ist so stark, dass unsere Jurten in Mitleidenschaft gezogen werden – bei unserer neuen, großen Troll-Jurte knicken sogar die Teleskopstangen ein. Auch unser Aufenthalts-/Materialzelt ist teilweise zusammengebrochen und das Küchenzelt ist um einen halben Meter nach hinten gehüpft. Nur die Schlafzelte der Kids bleiben verschont, da sie im Windschatten vom Wald stehen und dem Wind keine so große Angriffsfläche bieten.

[inspic=610,right,fullscreen,150,:Artikel]Auf der Rückfahrt vom Strand sehen wir auch die ersten Wolken des Lagers. Nun ist er also da, der Wetterumschwung, aber von Regen ist immer noch keine Spur, es ist nur extrem windig. Wegen dem starken Wind und der extremen Trockenheit muss an diesem Abend leider das Lagerfeuer aus bleiben, da der Funkenflug viel zu gefährlich wäre. Müde vom Tag sind die Kids und Leiter schnell in den Zelten verschwunden. Man merkt auch, dass ihnen das Lagerfeuer fehlt. Am Lagerfeuer – sozusagen im Wohnzimmer des Lagers – ist es doch immer am gemütlichsten.

Donnerstag, 14.8. Trupptag

[inspic=615,left,fullscreen,200,:Artikel]Heute ist der Trupptag angesagt, also unternimmt jeder Trupp für sich etwas. Die Füchse und Bären fahren in den Tierpark und die Weißen Tiger, Black und Wild Panther fahren nach Rostock-City und unternehmen unterschiedliche Dinge. Im Zoo gibt es reichlich zu sehen und von dem vorher ausgezahlten Taschengeld gönnt sich der ein oder andere eine kleine Pommes oder ein Eis.

Als wir am Abend wieder zum Lagerplatz zurückkommen, liegt unsere Troll-Jurte flach am Boden. Es ist wieder stürmisch und die Black Panther, die extra früher von ihrem Trupptag zurückgekehrt waren, haben sie sicherheitshalber flachgelegt, um größeren Schaden abzuwenden. Die Frage lautet nun: Wieder aufbauen oder umziehen? Wir entscheiden uns für wieder aufbauen, allerdings etwas flacher, um dem Wind weniger Angriffsfläche zu bieten.

Freitag, 15.8. Abbautag und Abschlussabend mit Zirkus

[inspic=618,right,fullscreen,150,:Artikel]Am vorletzten Tag des Lagers beginnen wir – wie immer – schon mit dem Abbau. Das Material wird sortiert, die Zelte nach und nach abgebaut. Da es die Wetterlager leider nicht zulässt, draußen unter freiem Himmel zu schlafen (es ist zu windig und ob man’s glaubt oder nicht: es droht zu regnen), ziehen die Kids für die letzte Nacht in eine Scheune um. Parallel zum Abbau sind die Kids mit Proben für den Abschlussabend beschäftigt. Denn heute Abend soll es am Lagerfeuer noch mal so richtig rund gehen beim „Niexianischen Zirkus“.

Nach und nach lichtet sich der Lagerplatz. Nachdem die Kids aufgeräumt haben und mit ihren Klamotten in die Scheune umgezogen sind, wird ein Zelt nach dem anderen flach gelegt. Der Bannerturm wird ebenfalls nach und nach abgebaut bis nur noch das Dreibein steht.

[inspic=619,left,fullscreen,200,:Artikel]Abends gibt es dann in festlicher Atmosphäre noch mal ein leckeres Essen und Kinderbowle. Nachdem sich alle am Buffet bedient haben, werden die Tische und Bänke um das Lagerfeuer gestellt. Aus Paletten haben die Kids eine Bühne gebaut. Dann begrüßt Zirkusdirektor Bernd Woestmann das Publikum und eröffnet die Manege. Die Kids haben sich echt ein tolles Programm einfallen lassen. Mit Sketchen, Grusel-show, Jonglage, Stierkampf, Brake-Dance, „Gärtner“-Rateshow und Akrobatik heizten sie die Stimmung richtig an. Zum Abschluss des Programms ertönt das große Zirkusorchester, bei dem sich jedes Kind ein zuvor ausgedachtes Instrument nachmachen muss.

Mit diesem „Hochgenuss“ für die Ohren leiten wir direkt zum Lagergericht über. Richter Benjamin und seine Hilfsrichter versammeln sich, Henker Eumel rückt die Anklagebank zurecht.

[inspic=620,right,fullscreen,200,:Artikel]“Ich bitte vorzutreten die Angeklagten: Christian Jansing, Pascal Bruchhäuser und Danny Mahlig-Biesenbach“ beginnt das hohe Gericht und verliest die erste Anklageschrift: „Jan Hölscher klagt die eben genannten Personen an, wegen wiederholten Einbruch in seinen Genitalbereich. ‚Nachdem ich vor Schmerzen nach Luft rang, schlugen diese besagten Personen weiterhin in den besagten Bereich hinein. Nach dieser Schmerzhaften Misshandlung meines Gliedes folgte noch nicht mal eine öffentliche geschweige denn unöffentliche Entschuldigung‘ …“. So beginnt die erste Verhandlung des Abends und es folgen noch weitere interessante Fälle, die von den Staatsanwälte und Verteidigern das Letzte abverlangen. Mit Stockbrot und gemütlichem Beisammensitzen im „Wohnzimmer des Lagers“ klingt der gelungene Abschlussabend am letzten knisternden und knackenden Lagerfeuer in Niex gaaanz, ganz langsam aus.

Samstag, 16.8. Rückreise

[inspic=621,left,fullscreen,200,:Artikel]Aufbruchstimmung, doch erst wird noch mal ausgiebig gefrühstückt. Die letzten beiden Gemeinschaftszelte werden abgebaut und in den LKW gepackt. Dann räumen die Kinder die Scheune und ihr Gepäck ebenfalls in den LKW. Wie jedes Jahr werden die Fundsachen „versteigert“. „Wem gehören diese beiden Ringelsocken?“. Die Feuerstelle wird wieder zugedeckt und der Bannerturm fällt – rrrumps. Die Lagerharke „fegt“ über den Lagerplatz, bis alles sauber ist. Dieses Jahr hält sich der Müll echt in Grenzen, es ist gar nicht so dreckig. Der Lagerplatz sieht nun wieder aus wie geleckt, nur dunkle Flecken im Gras erinnern noch an unser Lager. „Ein Pfadfinder hinterlässt nichts außer seinen Dank!“ Sogar die Fußballtore stehen wieder dort, wo sie vor dem Lager gestanden haben. Das LKW-Team fährt los, es will schon eher in Lüdinghausen sein.

[inspic=622,right,fullscreen,200,:Artikel]Nun heißt es Abschied nehmen, denn der Bus ist da und in wenigen Minuten werden wir schon wieder unterwegs sein – auf dem Weg nach Hause. Um 20 vor zwei geht es dann los. Der Bus kriecht durch Niex, noch immer ist die Straße nicht fertig- immerhin entfällt die noch unwegigere Umleitung. Auf Wiedersehen, Niex! Schnell sind wir auf der Autobahn, im Bus geht es ruhiger zu als auf der Hinfahrt. Viele ruhen sich aus, dösen, schlafen. Das Team der Lagerzeitung arbeitet an den letzten Artikeln, die Leiter schreiben die Ehrenurkunden für die Kids.

[inspic=623,left,fullscreen,200,:Artikel]Die Zeit vergeht wie im Flug und wir kommen gut voran – kein Stau – und schon bald lesen wir bekannte Namen auf den Autobahnschildern … „Münster“, „Ascheberg“. Die Stimmung steigt, die Musik wird noch mal aufgedreht. Ortseingangsschild Lüdinghausen, das Ohwenano wird angestimmt. Noch drei Kreuzungen, noch zwei. Noch zweihundert Meter, die laute Bus-Hupe ertönt. Wir liegen gut in der Zeit, mit nur einer halben Stunde Verspätung erreichen wir ca. um halb Zehn die Realschule, wo uns schon gespannt die Eltern erwarten. Jetzt gibt es viel zu erzählen! Vom Überfall, von riesengroßen, über zwanzig Meter langen, giftigen Riesenschlangen und und und… 🙂

ENDE

Tja, was soll man sagen? Die 14 wundervollen Tage sind um, wir sind wieder zuhause. Und wiedereinmal geht ein traumhaftes Sommerlager zuende. Für einige war es ihr erstes Sommerlager, andere waren schon öfter mit.

Doch eins steht fest und da sind sich alle einig:
„Niex los“ war im Lager bestimmt nicht!
… Nicht bei uns!

Text und Fotos: Tobias Petrausch

Fotos

[mygal=sommerlager-2003]

Rocky

Ich bin Jungpfadfinderleiter im Stamm Lüdinghausen und seit über 30 Jahren Pfadfinder. Als Mitglied im Vorstand des Jurtenburg DPSG Lüdinghausen e.V. engagiere ich mich für unser eigenes Pfadfinderhaus in Lüdinghausen. Ich war von 2000-2011 Stammesvorsitzender und von 2011-2014 Vorsitzender des DPSG Diözesanverbands Münster.

 

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